Brunnenbauer – Das ist Dein Beruf
Wasser ist ein kostbares Gut, alle Menschen brauchen es, um zu überleben. Wir nutzen es zum Trinken, aber auch zum Kochen, Baden und Waschen. Auch die Industrie benötigt Wasser – etwa zum Kühlen von Motoren und Produktionsanlagen. Dafür muss das nasse Element von Profis erst aus der Tiefe gefördert und entsprechend verteilt werden. Eines ist also klar: Wenn Wasser aus dem Hahn fließt, hast Du bereits eine Arbeit verrichtet, die alles andere als trocken ist.
Alles beginnt an der Oberfläche. Mit geologischen Grundkenntnissen stellst Du die Bodenbeschaffenheit fest und bestimmst, welche Arbeitsgeräte für die Bohrung benötigt werden. Dann zapfst Du das Grundwasser mit modernen Geräten an und schützt es durch spezielle Techniken vor Verschmutzung. Immer häufiger wirst Du heute übrigens für den Anlagenbau gefragt, etwa wenn es darum geht, umweltfreundliche Erdwärme nutzbar zu machen. Bei großen Bauprojekten holt man Dich auch zum Abpumpen von Grundwasser, damit die neuen Fundamente auf trockenen Füßen stehen.
Was machen Brunnenbauer?
Als Brunnenbauer machst Du unterirdische Wasservorräte durch den Bau von Brunnen nutzbar. Du schützt das Grundwasser und sorgst im Anlagenbau für die Förderung und Aufbereitung von Wasser.
Bohren: Mit Hilfe deiner geologischen Expertise und Probebohrungen bestimmst Du, wo sich Wasservorräte befinden, bohrst mit modernsten Arbeitsgeräten Brunnenschächte und baust Pumpanlagen ein.
Bauen: Im Anlagenbau sind Deine Fähigkeiten gefragt, wenn es um die Nutzung von Erdwärme zum Heizen von Gebäuden oder zur Wasseraufbereitung geht.
Schützen: Geht es um den Schutz des Grundwassers vor Verschmutzungen oder das Absichern von Fundamenten durch das vorübergehende Abpumpen von Grundwasser, bist Du die kompetente Fachkraft.
Was Du brauchst?
Wenn Du Deine handwerklichen Fähigkeiten für die Umwelt und für den Menschen einsetzen willst, findest Du hier Deinen Beruf und vielleicht Deine Berufung. Dabei musst Du Dich für Zusammenhänge im Boden interessieren, die Du auf den ersten Blick gar nicht sehen kannst. Du und Dein ganzes Team arbeiten mit höchster Präzision, denn jeder Fehler kann teure Folgen nach sich ziehen. Wünschelrute war gestern. Stattdessen lernst du moderne Technik zu beherrschen, um dem Wasser zum Sprudeln zu verhelfen.
Was lernst Du in der Ausbildung?
Angehende Brunnenbauer lernen verschiedene Bohrverfahren und deren Einsatzbereiche kennen. Auch Geologie steht auf dem Stundenplan, denn fast alles, was Brunnenbauer machen, findet unter der Erde statt. Als Brunnenbauer sollte man wissen, welche Erdschichten durchbohrt werden, wie sich diese verhalten und was es zu beachten gibt.
Sicherheit und Hygiene spielen auf Brunnenbaustellen eine große Rolle. In der Ausbildung zum Brunnenbauer werden deshalb auch die entsprechenden Vorschriften und Regelwerke vermittelt.
Wie sehen die Zukunftschancen aus?
Nach dem Abschluss der Ausbildung kannst Du als Gesellin oder Geselle in unterschiedlichen Betrieben arbeiten – und Dich durch fachliche oder betriebswirtschaftliche Fortbildungen weiter spezialisieren.
Wenn es für Dich fachlich höher hinaus gehen soll, kannst Du den Meisterbrief (Bachelor Professional) erwerben und als Meisterin oder Meister im Brunnenbauer-Handwerk die Leitung eines Betriebes übernehmen und Lehrlinge ausbilden. Außerdem kannst Du mit dem Meisterbrief in der Tasche studieren – auch ohne Abitur.
Das Handwerk hautnah erleben – Der Beruf des Brunnenbauers im Rundumblick
Unter dem Motto ‚Dein erster Tag’ wird ein typischer Arbeitstag auf der Baustelle eines Brunnenbauers gezeigt und in einem 360 Grad Video erlebbar gemacht. Der Brunnenbauer-Azubi Marcel und sein Kollege Andre zeigen, wie man eine Grundwasserbohrung durchführt. Dieser Film wurde in Schleswig-Holstein bei einem unserer Innungsbetriebe, der Mengel Landtechnik und Brunnenbau GmbH aus Vaale, gedreht.
Das ist nur eine von vielen spannenden Aufgaben aus dem Alltag eines Brunnenbauers – das Ganze im Rundumblick in 360-Grad-Perspektive.
Ausbildungsbetriebe findest Du hier.